Alexander Königs

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Songwriter and Composer

Music is magic...

Tossa de Mar

 

Heiße Nächte unter Spaniens Sonnenstränden erfüllen mir noch ganz das Herz

Heiße Nächte voll Flamenco und Gitarrenklang, es bleibt am Ende nur der Schmerz,

dass am Ende einer schönen Reise, voll Meeresrauschen und Genuss

schließlich die Heimat wieder ruft und ich nach Hause fahren muss.

Ich scheide in Sehnsucht, denn mein Herz gehört hierher,

Camping Pola, oh Du Kleinod meiner Seele am Meer,

nächsten Sommer kehr ich wieder in deinen Schoß und deinen Klang

von Amore, Sangria, Wein, Weib und Gesang.

 

Tossa de Mar, oh du Wiege der Welt,

du Troddel am Baldachin vom Himmelszelt,

ich lieb Deinen Duft und du bist wunderbar,

Viva Tossa de Mar!

 

Die Koffer sind bereits gepackt, doch da bemerke ich voller Verdruss,

dass ich die Gummitiere von den Kindern noch von der Luft entleeren muss,

also stürze ich mich in die Arbeit und in dezenten Gummiduft,

ein Delfin und eine überlebensgroße Krake – prall gefüllt mit Luft.

Doch das Unterfangen ist recht kompliziert, weil es Probleme mit sich bringt,

denn so ein Sicherheitsventil verhindert nun einmal das Luft nach außen dringt.

Ich drücke und falte und press volles Rohr,

doch die Krake bleibt prall wie zuvor.

 

Die Augen der Kinder voll Spannung erglüh’n,

verfolgen sie misstrauisch Vatis Bemühen.

Eins hab ich gelernt :“Nur jetzt nicht verlieren,

vor den Kindern niemals kapitulieren!“

 

Nach einer halben Stunde blinden Aktionismus’ zweifle ich an meinem Müh’n,

möchte mich in meinem Tun und Wirken dann doch gern dem Kinderblick entzieh’n

und samt Krake zieh’ ich um ins Duschhaus, denn das ist gleich nebenan,

weil ich da das Gummimonster auch noch gleich vom Meeressalz befreien kann.

Das Duschhaus liegt im Dämmerlicht verlassen – gut das ist mir recht,

denn mein potenzielles Scheitern, noch vor andren Leuten wäre doch wohl eher schlecht.

Ich entblöße mich zuvor noch selber, damit die Kleidung trocken bleiben kann,

zwänge mich samt Krake dann in die Kabine rein und stell das Wasser an.

 

8 Fangarme wehren sich, hat es den Schein,

doch seife ich erst sie, dann mich selber ein,

von Sangria beflügelt nehm’ ich den Kampf auf

und schlüpfrig nimmt er seinen Lauf.

 

Gnadenlos entbrennt der Kampf, doch irgendwann ist’s mit ihr aus,

ich packe sie mit bloßen Händen und beiße ihr den Gummistöpsel raus,

wir gehen zu Boden, mir entfleucht ein Siegesschrei,

der Duschvorhang geht hinter mir zu Boden, doch das ist mir wirklich einerlei.

Noch ist der Kampf ja nicht entschieden, als ich nach einem Fangarm greif’,

während ich mit blanken Zähnen das beschiss’ne Sicherheitsventil abbeiß’,

2 weitere dieser Tentakeln halt’ ich zwischen meinen Oberschenkeln fest,

während ich dann die verblieb’nen fünfe unter meinen Oberkörper press’.

 

Und rhythmisch pressen die Lenden und schon

entweichen die Lüfte mit kreischendem Ton,

noch wehrt sich das Luder als ich mich auf ihm wieg’

wie gut, dass mich hier keiner sieht!

 

Die Bewegungen erschlaffen, ein letztes Zucken zwischen meinen Bein’

und überzeugt von meinem Tun dresch’ ich auf einen letzten Fangarm ein,

schwer atmend ringen wir im Dunkel, als jäh das Licht angeht…

… und die Abendputzkolonne mit den Wischmops starrend in der Türe steht,

„La puta madre, este culliado, este maricón!” ertönt es schrill

lauter Worte die ich nicht verstehe und die keiner wirklich übersetzen will

„Es ist nicht das, wonach es aussieht, Mädels….“ beginne ich zu schrei’n,

doch sie wollen mich wohl gar nicht hören und dreschen mit den Wischmops auf mich ein.

 

Tossa de Mar, ja es war ach so schön

auch einmal in Spaniens Zeitung zu steh’n,

ich war einfach nur glücklich, als man mich entließ

und dass in Paderborn keiner „El Figaro“ liest.

 

Oh Du Wiege der Welt, ja es war wunderbar,

doch nie wieder nach Tossa de Mar!

 

Alexander Königs, 1.11.09 (02:55)

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