Alexander Königs

LOGO1

Songwriter and Composer

Music is magic...

Leuchtturm

 

Fehmarn, 27.10.2003

Der Tag ist lang zu Ende und das kalte Herbstlaub weht

Wie unfassbar, dass dieser Sommer nun doch zu Ende geht.

Du schläfst schon und die Ruhe treibt ein letztes mal hinaus,

Ein letztes mal dem Meer entgegen, denn Morgen geht’s nach Haus.

Manchmal musst Du die schönste Stunde, in der Du gern´ verweilst,

Alleine feiern, auch wenn Du sie sonst doch so gerne teilst.

 

Der kalte Wind weht mir entgegen, als ich leis´ die Haustür schließ´

Und führt in stille Dunkelheit, die mich bald sanft umfließt,

Umhüllt mich ganz, ein jeder Sinn will nur in Offenheit erbeben

Und führt mich dann auf schwarzem Samt dem kalten Meer entgegen.

Ein jedes Licht erstirbt umher, kein Stern, kein Mondenschein

Und läßt mich ohne jeden Halt mit mir alleine sein.

 

Hier find` ich meine Stunde, Nur Weg, kein Ziel treibt mich hinaus

Und lässt mich endlich der sein, der ich bin. Denn hier bin ich,- mehr als irgendwo … zu Haus.

 

Vorbei an finstren Baumesschatten, die ich doch nur erahne

Trügen wartend wirr Gespenster, fast wie im Fieberwahne

Es gaukeln Trugesbilder mir, und jeder noch so leise Laut

Lockt dunkle Phantasie in mir und schreckt zur Gänsehaut

Und will mich eindringlich erinnern, mit jeder Faser warnen,

Vor jenem Schatten der mich jagt´, im Wald vor hundert Jahr´n.

 

Füße tasten sich durchs Nichts, Augen geben keinen Halt

Doch schimmert durch verworr´nes Astwerk, lockend das Meer doch bald.

Die kalte Hand umklammert fest doch dennoch mit Bedacht

Die blau-kristall´ne Flasche Sekt, die dieser Stunde zugedacht

Dann, nach endlos hilflosen Schritten weitet sich aus der Nacht

Das Wasser und erschreckt mit Weite, Rauheit, und mit Macht.

 

Ich weide mich an seinem Leuchten, die Schatten lasse ich zurück

Ergebe mich dem Horizont und diesem Stücklein Glück.

Ich stoße an auf jenen Schatten, voll Dank, der ihm gebührt

Hat er mich doch in dieser Nacht an diesen Ort geführt

Kein Kerzenlicht, kein Stern, nur Wolken jagen wild einher

Die Ouvertüre klingt in mir zu dieser Nacht am Meer

 

Hier find` ich meine Stunde, Nur Weg, kein Ziel treibt mich hinaus

Und lässt mich endlich der sein, der ich bin. Denn hier bin ich, mehr als irgendwo … zu Haus

 

Ein wager Schein taucht aus dem Atmen weit entfernter Wogen

Und teilt die Welt als Horizont am fernen Himmelsbogen

Will zeigen wo des einen Welt entfernt dem Ende gleicht

Doch And´res, Neues, Anfang findet, und mir die Arme reicht.

Gedanken treiben wolkengleich zu jenem schmalen Grat

An dem Ursprung und Ziel zugleich wohl seinen Anfang hat.

 

Einst taucht´ ich auf aus dieser Flut so schön, so endlos alt,

kehr´ irgendwann zu ihr zurück – hoffentlich noch nicht so bald.

Die Stunde reduziert Dich auf Dein Sein - wie hast Du solche Nacht vermisst,

In der Du endlich wieder mal mit Dir alleine bist.

Ich schließe meine Augen und der Horizont verschwimmt

Als erste Tropfen fallen und es mir jede Klarheit nimmt.

 

Dann toben Wolkentürme, peitscht Gischt, gebiert neu Phantasie

Und erwacht mit klarem Klang zur Meeressinfonie

Ich schmecke Salz und atme das geronnene Elixier

Spür Regen, Kälte lang nicht mehr, es zählt das Jetzt und Hier.

Der Kohlenstaub uralter Zeiten gerinnt zu Diamant

Und rinnt durch meine kalten Finger, bedeckt den nassen Sand

 

Sieben Lichter, weit entfernt, tanzen aus den Wogen,

Kein Notsignal, kein Tross, kein Anker und auch kein fester Boden.

Blitzen als Irrlicht eines Stroms – Spielball der Urgewalt –

Bald hier, bald dort, entschwinden wieder, ohne jeden Halt.

Das siebte Licht ist bald entschwunden, da taucht aus tauber Nacht

Ein stetes weißes Blinken - am Horizont: die Nummer Acht.

 

Blinkt monoton in stetem Takt, trotzt jeder Widrigkeit,

Und zeigt mir wieder Weg und Richtung aus rauer Dunkelheit.

Das Licht der Liebe, das uns leitet, erkenn´ ich hierin wieder

 Es erwärmt mir selbstlos schenkend die kalten, nassen Glieder.

Mein Herz erwidert seinen Takt und nimmt ihn dankbar auf

Und lässt mich wieder neu erfahr´n, wie sehr ich Dich doch brauch´.

 

Kennst Du die selt´nen Stunden, kennst Du auch diesen Moment,

Wenn nur das Licht des einen Menschen voll Wärme in Dir brennt?

Des einen Menschen der Dich liebt und der Dich ganz erfüllt,

Der Dich bei Todeskälte noch mit warmem Licht umhüllt?

Wie reich ich bin, dass wir uns stets - auch Sturm und Wind entgegnend,

Selbst im Alleinsein stetig spür´n und immer neu begegnen.

 

Die blaue Flasche, wohl geleert, will ich den Wellen geben,

Ich schleud´re sie der weißen Brandung mit aller Kraft entgegen,

Und sie zerschellt lautlos im Nichts, das Meer brüllt seinen Dank,

Verschlingt sie und zerreibt sie bald zu Perlen, rund und blank.

Auf dass im nächsten Frühjahr spielend´ Kinder ganz verschwiegen

Sich der blauen Diamanten freu´n , die zwischen Steinen liegen.

 

Hart brennt das Wasser im Gesicht und möchte bald gefrieren,

Ich möchte´ mich bald in solcher Nacht wieder mit Dir verlieren.

Vor Kälte taub die leeren Hände, doch reich erfüllt mit Leben

Strauchle ich durch neue Nacht dem warmen Licht entgegen

 

Hier find` ich meine Stunde,

Nur Weg, kein Ziel treibt mich hinaus

Und lässt mich der sein, der ich bin

Denn hier bin ich, mehr als irgendwo … zu Haus.

[Home] [Klassik] [World Music] [Lieder] [CD's] [Alex] [Fotos] [Projekte]