Alexander Königs

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Songwriter and Composer

Music is magic...

Alles wird gut!

(Das Lied vom Klinik-Clown “Franko”)

 

Er hat eine viel zu große Nase, so unglaublich dass es komisch wirkt,

Zu große Zähne, wie ein Hase, die er stets, doch meistens schlecht verbirgt,

Das Haar zerrauft auf einer Seite, auf der and´ren hängt es fettig platt

Und das karierte Hemd, das viel zu weite, dass er wieder mal bekleckert hat,

Hängt ihm rücklings aus der Hose und deren Reißverschluss ist auch nicht vorn

Und in den löchrig alten Schuhen wirkt selbst ein Elefant verlor´n.

Der zerschliss´ne Hosenträger hält nur schwer seinen weit gespannten Bauch,

Das letzte Bad scheint Tage her und etwas traurig wirkt er auch.

Letzte Blicke mustern ihn vom Spiegel her, noch ein schneller, letzter Blick zur Uhr,

Er zieht sich die Krawatte restlos quer zur fast perfekten Witzfigur.

Zu diesem Rendezvous, das hat er längst begriffen, fehlt ihm wieder fast der Mut.

Er hat so viel an sich geschliffen ... hoffentlich wird heute alles gut!

 

Alles wird gut, ja gut, ja gut,

Es fehlt nur der Mut, der Mut, der Mut

Dir selbst zu begegnen, so, wie Du nun einmal bist,

Eine kleine Witzfigur und kein Perfektionist,

Er schließt die Augen und es öffnet sich die Tür

Zum Krankenzimmer mit der Nummer 4

Und dann erhellt er den Raum mit seiner Glut:

Franko ist wieder da - und alles wird gut.

 

Und Blicke recken sich ihm entgegen aus neu entfachter Lebensgier,

Morgen wird er sie schon weiter pflegen, doch heut´ ist er als „Franko“ hier.

Und Franko nestelt tief in seinen Taschen und zerrt ... das Gummihuhn hervor,

Denn das ist seine neuste Masche und alles schenkt ihm Aug´ und Ohr.

Nun entbrennt ein heißer Kampf von Witz und Trubel und voll wildem Tun

Franko bleibt erschöpft am Boden - den Kampf gewinnt ... : Das Huhn!

Kleine Augen füllen sich mit Freudentränen, hier, wo es sonst nicht viel zu lachen gibt,

Da nimmt er sie auf eine Reise mit, voll kleiner Dinge, die ein jeder liebt.

„Franko, spiel´ das Regenwürmerlied“ bricht´s von irgendwo hervor,

Und Franko stimmt die Gitarre an für seinen kleinen Kinderchor.

Er singt von Wiesen, grünen Wäldern, und vom Frühling manches Lied

Und weiß, dass mancher dieser Kleinen den nächsten Frühling nicht mehr sieht.

 

Doch alles wird gut, ja gut, ja gut,

Es fehlt nur der Mut, der Mut, der Mut

Den Dingen zu Begegnen, - es ist nun mal wie es ist,

Ihr geht nur etwas früher - ich hab meine eigne Frist,

Komm, wir spiel’n noch mal am Strand,

 Bevor Du gehst, nehm’ ich Dich bei der Hand

Und erhelle Dir den Weg mit meiner Glut.

Franko ist da - und alles wird gut.

 

Er spricht mit allen und er scherzt und lacht, mit Kartentricks und Gaukelei,

Er spürt, was einem jeden Freude macht, das Morgen ist doch einerlei.

Von Nebenan der amputierte Waldemar grölt: „Komm ich schenk’ uns Wodka ein,

Mensch Franko bist Du wieder da, komm, setz Dich hin , kein Angst- da ist kein Bein,

Laß uns noch mal „Kalinka“ singen, ich zeig’ Dir, wie das russisch klingt“.

Und Franko lässt die Saiten klingen, bis Waldemar erschöpft ins Kissen sinkt.

Er hört gut zu und zaubert pausenlos so manches Lächeln ins Gesicht.

Auf Nummer 4 ist heut´ was los - das vergisst man so schnell nicht!

So mancher fühlte sich bis heut vergessen, alles Glück verlernt und wie man lacht

Nur Franko hart den Mut besessen, Ihnen zu zeigen, wie man’s macht.

Der kleinen Anna, mit dem einst blonden Haar flüstert er, so wie er’s immer macht,

Im Gehen noch, vielleicht ein letztes Mal, ins Ohr sein „Gute Nacht“.

 

Doch alles wird gut, ja gut, ja gut,

Es fehlt nur der Mut, der Mut, der Mut

Gegen Angst vor Morgen und vor Unbeholfenheit,

Gegen Flucht vor Sorgen, gegen Flucht vorm schlimmsten Feind,

Gegen Wegseh’n , gegen das Alleinesein,

Gegen Vergessen und die Hoffnungslosigkeit,

Gegen die Aussichtslosigkeit in Deiner Wut,

Franko ist hier - und alles wird gut

 

Das Licht geht aus, der Vorhang fällt, Franko gönnt sich ein’ Schluck Bier.

Die Bretter, die die Welt bedeuten, die waren heut´ auf Nummer 4.

Und dann, dann stellt er sich vorm Spiegel auf, denn das ist sein allerschönster Brauch,

Nach einem langen tiefen Seufzer entfernt er sich den Kissenbauch,

Er nimmt die Nase ab, die schiefen Zähne, stutzt den Bart und kämmt sein Haar

Und so wird Franko Stück für Stück ... zu Frank, der er schon immer war.

Er legt unter stolzen Tränen die Requisiten eines stillen Glücks

In seiner kleinen Privatzeremonie in sein buntes Köfferchen zurück.

Er legt sich auf sein Sofa nieder, der Weg zum Bett ist viel zu weit

Und endlich kommen Träume wieder und er träumt sich aus der Wirklichkeit.

Heut´ hat wieder einmal alles gegeben, nicht für Gage oder Dank,

Er tut es nur für dieses eine Lächeln, oder eine kleine warme Hand.

 

Und so manche Hand hält er auch morgen, begleitet sie auf ihrem Weg

Auf einer langen, langen Reise, die niemand gern´ alleine geht.

 

Und dort wird alles gut, ja gut, ja gut,

Es fehlt nur der Mut, der Mut, der Mut,

den Dingen zu begegnen, ´s ist nun mal wie es ist

Du bist doch selbst ein kleiner Clown und kein Perfektionist.

Und im Träumen öffnet sich noch mal die Tür

Zum Krankenzimmer mit der Nummer 4

Und dann erhellt er noch mal den Raum mit seiner Glut

Und Franko träumt glücklich:

                         „Mann, war ich heute wieder gut!“

 

Alexander Königs, Zierow/Wismar am 8. Oktober 2005. In stillen Abendstunden am geliebten Meer geschrieben für meinen lieben Freund Frank Schmolke, dessen Mut und Lebensgabe ich immer wieder bewundere und der mir oft Quelle der Inspiration ist!  „Danke!“

 

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